Xenien
Die rund 680 ‹ungastlichen Gaben› (Frieder von Ammon) der Göthe-Schiller’schen Epigramme, die in den Jahren zwischen 1795 und 1797 entstanden, sind das beste Beispiel für die Bedeutung und Tragweite des Epigramms. In der Form des Distichons verfasst, kombinierten sie Hexameter und Pentameter und trieben kleine, kurze Stachel in den Zeitgeist hinein. Diese vergifteten ‹Gastgeschenke› (so die ursprüngliche Wortbedeutung im Griechischen) betrachteten beide Dichter aber nicht als Teil ihres Gesamtwerks. Die Zusammenarbeit der beiden Klassiker erinnert entfernt an die Kollaboration der japanischen Dichter in der Gedicht- und Gesellschaftsspielform des Renga. OF