Was ist ein Viertelstundgedicht?

Das Viertelstundgedicht entstand, weil ich die geordnete Metrik, den gelernten Duktus satt hatte. Das Viertelstundgedicht hat nur eine einzige Formvorgabe: die Zeit. Und seien wir ehrlich: was anderes als Zeit ist der Rhythmus? Das Viertelstundgedicht dauert immer genau 15 Minuten, dann hat es zu Ende geschrieben zu sein (im Gegensatz zum Vollendetsein). In diesem Rahmen sind auch die üblichen Hilfsmittel, der Duden, Brockhaus oder Schönes Emblem-Wörterbuch, die die Reichweite eines Gedichts erheblich erweitern können, unmöglich: sie nehmen Schreibzeit. Daraus ergibt sich in den besten Fällen konzise, strukturierte und zirkelnde Lyrik, – in den schlechtesten Fällen... ein Geschwätz. Ich habe diese Form oft auch als Einstimmung vor einem grösseren Gedicht benutzt oder als Ertastung und Erprobung von neuen lexikalischen Registern.  OF

Zurück zur Glossarübersicht