Synekdoche

Wie viel ist in der Rhetorik doch ‹mitzuverstehen›! Sie ist die Kunst der Überzeugung, die Kunst der Verführung. Und mancher Lyriker hat sich schon die Finger an der Synekdoche verbrannt, denn nicht immer gefällt der Geliebten, mit einem Blümchen verglichen zu werden, aber oft noch denkt der Dichtende, er drücke sich damit besonders romantisch aus. Man denke auch an all die Koseworte, die wir uns geben: vom Käferchen bis zum Pummelchen – alles schmähliche Synekdochen. 

Meist handelt es sich dabei um zwei Formen: 

  • Teil statt Ganzes (Pars pro toto):
    Ein Dach ist ein Haus, ein Haus eine Heimat, meine Heimat liegt auf der Alp.
     
  • Ganzes für Teil oder Gattung statt Art (Totum pro parte):
    Die Katze biss dem Dompteur mitten in der Zirkusvorstellung in den Kopf. Wie später bekannt wurde, hat der Mensch überlebt, das Tigertier aber wurde eingeschläfert.

    (Beispiel aus der Werbung: VW – das Auto.)  OF

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