Onomatopöie oder onomatopoetische Literatur

Uff. Das war jetzt iih, pfui auch. Da gluggerste so vor dich hin, und auf einmal steckste im Gedicht drin. Und das, was macht es? Gurgelt dich an, so richtig rotzfrech mit allem Wäh-phu-wäh-phu. Äh, nein. Die ruckelnde Rose der Poesie ist eben noch keinem Rossampfer gewichen. 

Die Lautmalerei, weiland ‹Oh, no more poetry!›, ist durchaus als eine Grundlage der Sprache zu verstehen. Gurren nicht Tauben? Schnurren nicht Katzen? Plärren nicht Gören? Zwitschern nicht Vögel?

Und so der Dichter: nimmt die Laute als Mittel zur Wirkungsverdoppelung seiner Verse oder lässt das Boot vor lauter Ernst in die Tiefe des Unsinns kippen. (Und wieder im 20. Jahrhundert: die Lautmalerei wird ins Extrem getrieben, siehe Jandls Gedicht ‹schtzngrmm›, 1966.)  OF

Zwei Beispiele:

Es streichen und schleichen / in Teichen / Die schuppichten Fische.
Es witzschern / und zitschern / und zwitschern / Die hupfenden Büsche.
Es rauschet / und lauschet / und zauschet / Ihr holdes Gezische.
(Johann Klaj / Sigmund von Birken, Frühlings-Willkommen)

 Getrappel der stampfenden Hufe und Dörrblätzen-Erde-Geknirsch …
(Freie Nachahmung eines Verses aus Vergils Äneis)  OF

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